Lange Zeit galt Arbeit als reiner Broterwerb. Diese Perspektive gibt es auch heute noch. Sie hat durchaus Berechtigung, denn mit einem Einkommen können wir unsere materielle Sicherheit schaffen. Im engen Sinne sichern wir uns so unser Überleben. In einer zunehmend komplexen und vielgestaltigen Welt zeigt sich aber immer mehr, dass die Menschen einer Arbeit nachgehen wollen, die nicht nur dem Geldverdienen dient. Das hat gewisse Gründe, die teils in der Psyche liegen und teils in den gesellschaftlichen Werten und Angeboten. So ist es auch ein Bedürfnis des Menschen, sich selbst zu verwirklichen. Zwar könnte man zig Bücher über die Philosophie und Bedeutung des Selbst schreiben, aber hier ist in aller Kürze das gemeint, wovon der Mensch glaubt, dass er es wäre. Das können unendlich viele Merkmale sein. Ganz gleich, ob dies objektiv nachvollziehbar ist oder nicht: Der Mensch von heute braucht Sinn in seinem Tun. Nun könnte man sagen, dass das reine Geldverdienen Sinn genug wäre. Aber das kollidiert mit den gesellschaftlichen Werten der Selbstentfaltung, Freiheit und Individualisierung. Der Mensch möchte mehr sein als der Diener des Geldes. Das zeigt sich nicht nur darin, dass es eine deutliche Zunahme von Start-ups gibt, sondern auch darin, dass immer mehr Unternehmen ihren Arbeitskräften diverse Freiräume zugestehen. In diesen Freiräumen können die Arbeitnehmer Verantwortung übernehmen, eigene Ideen konzipieren und so das Unternehmen aktiv und dynamisch mitgestalten, statt es nur als „Zahnrädchen im Getriebe“ am Laufen zu halten.
Eine sinnstiftende Arbeit hat einen hohen Wert für die Gesunderhaltung von Menschen. Es ist nachgewiesen, dass Menschen deutlich gesünder sind, wenn ihnen ihre Arbeit Spaß macht. Spaß ist hier nicht im Sinne der Belustigung zu verstehen, sondern im Sinne einer hohen intrinsischen Motivation. Das heißt, eine sinnstiftende Arbeit verbessert die Gesundheit, weil der Mensch sie gerne ausführt; und er führt sie gerne aus, weil er sich mit ihr identifizieren kann. Gleichzeitig gibt es gegenwärtig die „Volkskrankheiten“ Burn-out und Bore-out. Das sind zwei Trends, die bei Menschen auftreten, die in ihrer Arbeit entweder massiv überfordert oder massiv unterfordert sind. Beides geht auf unzureichenden Sinn zurück. „Unzureichend“ heißt nun nicht, dass es zu wenig Sinn gäbe. Auch ein zu viel an Sinn kann zu Problemen führen. Ein Burn-out trifft oft Menschen, die sich mit ihrer Arbeit überidentifizieren. Gerade in Sozialberufen, wo es darum geht, Menschen unmittelbar zu helfen, kommt der Burn-out vor, weil die Betroffenen rasch an ihre und an strukturelle Grenzen stoßen. Das wirkt sich auf das Sinnverständnis negativ aus.
Deshalb ist es notwendig, dass eine Arbeit Sinn hat. Nun hat sie diesen aber nicht aus sich selbst heraus. Wir müssen unserer Arbeit Sinn geben oder der Sache nachgehen, der wir schon einen Sinn gegeben haben und zusehen, dass wir aus dieser einen Beruf machen. Auf der Karriereplattform bieten wir diese beiden Ansätze an. Gemeinsam können wir Ihre Sinnsuche unterstützen. Wir gucken, was Sie als sinnvoll im Leben erachten und schauen zusammen, wie sich daraus neue Karriere-Pfade ergeben können. Hierfür braucht es handfeste Analysen und Auswertungen von Ihren individuellen Anliegen und dem Arbeitsmarkt inkl. der Chancen und Risiken bestimmter Karriere-Wege.